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Eine Kartoffel erzählt: Pfannkuchenfest des Männerchores Lechtingen
Es war der 21. September 2023. Ich, eine einfache Kartoffel, habe in meinem Dasein schon mannigfaltige Höhen und Tiefen durchlebt. Doch an diesem Tag befand ich mich plötzlich im Zentrum des lebhaften Pfannkuchenessens des traditionsreichen Männerchores Lechtingen von 1921 e.V., das an der malerischen Holllager Mühle stattfand.
Der Himmel war von Wolken verhangen und ein feiner Regen fiel vom Himmel. Sowohl die sangesfreudigen Männer als auch der Grill fanden Schutz unter einem wetterfesten Unterstand. Oft fühlte ich mich bei solchem Wetter vergessen und einsam, doch diesmal war es anders. Ich, eine einfache Kartoffel, war bestimmt, etwas Größeres zu werden. Ich sollte Teil eines Pfannkuchens sein, der den hungrigen, stimmengewaltigen Sängern des Chores als Stärkung dienen sollte.
Beobachtend, wie meine Kartoffelgeschwister mit sorgfältigen Handgriffen geschält und gerieben wurden, durchströmte mich eine Welle verschiedenster Gefühle. Da war die Aufregung, ja, das prickelnde Adrenalin, ein wichtiger Bestandteil dieses besonderen Ereignisses zu sein. Doch auch eine gewisse Melancholie machte sich breit. Der Abschied von meinem bisherigen Dasein als Kartoffel stand bevor.
Dann kam der Moment der Transformation. Weiterverarbeitet zu Teig, spürte ich ein Gefühl des Neuanfangs, eine Veränderung. Die Hitze des Öls umhüllte mich, ich wurde knusprig und goldbraun angebraten.
Schließlich lag ich fertig auf dem Teller, garniert mit einem Klecks frischem Apfelmus, und lauschte dem Lachen und den fröhlichen Gesprächen der Sänger. Sie schienen die Pfannkuchen zu lieben. Das gab mir ein tiefes Gefühl der Erfüllung. Ich war nicht mehr nur eine Kartoffel, sondern Teil eines festlichen Mahls, das Freude verbreitete.
An all jene, die an meiner Verwandlung teilhatten, möchte ich meinen Dank aussprechen. Mein früheres Leben als Kartoffel mag zwar zu Ende sein, doch stolz erfüllt es mich, Teil dieses wundervollen Ereignisses gewesen zu sein.
Bericht: M. Rabe